Ängste
Phobien
Panikattacken
Angst gehört zum Leben und soll uns vor Gefahren schützen. Aber wenn sie so stark wird, dass sie unseren Alltag mehr und mehr beeinträchtigt, hat sie ihren ursprünglichen Sinn verloren. Sehnst du dich danach zur Ruhe zu kommen, gedanklich und emotional wieder im Hier und Jetzt zu leben, statt im Kopfkino einer Zukunft voller Unsicherheiten und Befürchtungen ausgeliefert zu sein?
Es gibt die reale begründete Angst, etwa vor den Folgen einer Krankheit oder Arbeitslosigkeit. Hypnose kann helfen, einen gelasseneren, konstruktiven Umgang mit einer belastenden Situation zu finden.
Oft sind Ängste jedoch unverhältnismässig im Vergleich zur wirklichen Bedrohung, z.B. bei panischer Angst vor Spinnen, vor Menschenansammlungen, Prüfungen, öffentlichem Auftreten, Erröten, bei extremer Schüchternheit usw. Meist ist der Grund für die Angst nicht einmal ersichtlich. Selbst wenn man sich der übertriebenen oder irrationalen Angstreaktion bewusst ist, kann man sie nicht kontrollieren – die Emotionen nehmen einfach überhand.
Wie lässt sich das erklären? Unser Gehirn bewertet und speichert emotionale Erfahrungen und gelernte Reaktionen und gleicht jede neue Erfahrung blitzschnell mit alten ab, um zu entscheiden, ob eine gegenwärtige Situation gefährlich oder ungefährlich ist. Da bei Gefahr (ein Säbelzahntiger taucht auf!) eine sofortige Reaktion nötig ist, muss dieser Entscheid sehr schnell erfolgen. Denken und Analysieren (also ein bewusster Prozess) ist in einer Gefahrensituation viel zu langsam. Deswegen setzt das Gehirn den Neokortex – unser «Denkhirn» - ausser Gefecht, damit wir blitzschnell reflexartig (also unbewusst) mit Kampf, Flucht oder Totstellen (wenn wir uns wie gelähmt fühlen) reagieren können.
Starke Emotionen wie Angst oder Panik (oder auch Wut) machen uns also sozusagen vorübergehend «dumm». Dies erklärt z.B. ein «Blackout» bei einer gefürchteten Prüfung. Beruhigen wir unser Nervensystem nach Verlassen des Prüfungsraumes, funktioniert auch das Denken wieder und die Lösung fällt uns mit Verspätung ein.
Wird nun der Angst- und damit der Stresspegel chronisch hoch gehalten - aus anhaltender Angst vor der Angst oder weil wir uns unaufhörlich Kata-strophenszenarien vorstellen - bedeutet das für unser Gehirn: Konstant hohe Stresshormon-ausschüttung = höchste Gefahr!!! Unsere eingebaute Alarmanlage (die Amygdala) läuft dann beim berühmten letzten Stresstropfen, der das Stressfass zum Überlaufen bringt amok, und unkontrollierbare Panik bricht aus. Weitere Panikattacken ohne von aussen sichtbare Gefährdung sind dann wie ein Rauchalarm, der schon ohne Feuer losgeht.
Panikattacken sind aber eigentlich eine normale Kampf- oder Fluchtreaktion bei Bedrohung. Herzrasen und Hyperventilieren sorgen für sofortige optimale Blut- und Sauerstoffversorgung in den Muskeln, um den Säbelzahntiger zu besiegen. Nur missinterpretiert unser Gehirn die Gefahr - wir brauchen heute meist nicht mehr die Muskeln, sondern andere - mentale - Stress-bewältigungsstrategien. Haben wir diese nicht, sind wir extremen Stresssituationen und ihren Folgen hilflos ausgeliefert.
In Hypnose haben wir Zugang zu Konditionierungen und komplexen tiefer liegenden emotionalen Mustern. Diese können wir auflösen und neu bewerten, so dass sie nicht mehr Angst und Panik auslösen.
Wichtig: Ist eine problemauslösende Erfahrung emotional so stark belastend, dass du nicht darüber sprechen kannst, ist die Rewind-Technik eine sehr schonende Methode, bei der du weder die belastende Situation detailliert schildern noch imaginär durchleben musst, damit das Gehirn sie als verarbeitete Erinnerung ablegen kann. Die Rewind-Technik wird in England auch bei traumatisierten Kriegsveteranen angewendet.
Mehr Informationen dazu auf Englisch unter http://www.unk.com/blog/no-need-to-relive-the-trauma/) und https://www.theredpoppycompany.co.uk/the-rewind-treatment/
Nix ist sicher, und das ist ganz sicher.
Gunther Schmidt
Wahres Selbstbewusstsein hat nichts mit sicherem Erfolg zu tun. Es hat mit erfolgreichem und gelassenen Umgang mit den Unsicherheiten im Leben zu tun.
Mark Tyrrell